Studie zu Cannabiskonsum Deutlich mehr Jugendliche kiffen regelmäßig
Studie zu Cannabiskonsum Deutlich mehr Jugendliche kiffen regelmäßig
Nach wie vor ist Cannabis unter jungen Männern weitaus beliebter als unter jungen Frauen. Die sogenannten Prävalenzraten* junger Männer liegen bis zum Dreifachen über denen junger Frauen. Indes verzeichnet die BzgA auch unter Frauen einen signifikanten Anstieg sowohl der 12-Monate- und der 30-Tage-Prävalenz wie des regelmäßigen Gebrauchs.
Deutlicher Anstieg zwischen zwölf und 17 Jahren
Erheblich zugenommen hat der Cannabis-Gebrauch auch unter Kindern und Jugendlichen im Alter von zwölf bis 17 Jahren. In dieser Alterskohorte hatten die Verlaufskurven der 12-Monate- und der 30-Tage-Prävalenz sowie des regelmäßigen Gebrauchs im Jahr 2011 einen Tiefpunkt erreicht. Seitdem zeigen alle Linien nach oben. So hat sich der Anteil der regelmäßigen Gebraucher unter männlichen Kindern und Jugendlichen von 1,1 auf 2,2 Prozent verdoppelt. Bei den Mädchen hat sich der Anteil der regelmäßigen Kiffer von 0,5 Prozent auf 1,5 Prozent gar verdreifacht. Bei der 30-Tage-Prävalenz gibt es inzwischen keinen Unterschied mehr zwischen männlichen und weiblichen Kindern und Jugendlichen.
Über die Ursachen dieser Entwicklungen äußert sich die Bundeszentrale nicht. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, die CSU-Politikerin Marlene Mortler, hält dafür, dass sich „die Gesundheitsgefahren verharmlosende Argumentation der Befürworter einer Legalisierung von Cannabis“ schon negativ auswirke. Statt einer verantwortungslos die Gefahren des Cannabiskonsums verklärenden Darstellung bedürfe es neben den bestehenden gesetzlichen Regelungen mehr denn je einer fachlich fundierten Aufklärung über die gesundheitlichen Risiken, die gerade für Kinder und Jugendliche mit dem Gebrauch des illegalen Rauschmittels einhergingen.
Nach Angaben der BzgA ist das Jugendalter eine besonders empfindliche Phase für die ungünstigen Wirkungen des Cannabisgebrauchs. Das Rauschgift beeinträchtige nicht nur die Entwicklung von Gehirnstrukturen, sondern auch die neurokognitive Leistungsfähigkeit. Nicht zu unterschätzen seien auch akute Folgen des Cannabisgebrauchs wie Angstzustände und ein erhöhtes Risiko für Verkehrsunfälle.
- Jetzt bloß nicht das L-Wort sagen
http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/cannabis-freigabe-jetzt-bloss-nicht-das-l-wort-sagen-13672510.html - Drogensucht im amerikanischen Idyll Vermont
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/amerika/drogensucht-in-vermont-ahornsirup-und-heroin-13557188.html
*Die Prävalenz (von lateinisch praevalere, ‚sehr stark sein‘) ist eine Kennzahl der Epidemiologie für die Krankheitshäufigkeit. Sie sagt aus, welcher Anteil der Menschen einer bestimmten Gruppe (Population) definierter Größe zu einem bestimmten Zeitpunkt an einer bestimmten Krankheit erkrankt sind oder einen Risikofaktor aufweisen. In der Regel wird die Prävalenz einer Krankheit bzw. Störung in einer Population aufgrund einer Stichprobe geschätzt, da die vollständige Testung einer Population zu aufwendig wäre oder unmöglich ist. (quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4valenz)